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Buchtipp der Woche: 𝗭𝘄𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗻 𝗭𝗲𝗶𝗹𝗲𝗻 𝗽𝗮𝘀𝘀𝗶𝗲𝗿𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻

von 𝙎𝙖𝙧𝙖𝙝 𝙒𝙚𝙗𝙚𝙧

Ein wunderbares Buch aus dem Kopfreisen Verlag, dem Verlag des Monats April

𝑰𝒄𝒉 𝒎𝒂𝒈 𝒅𝒊𝒄𝒉. 𝑮𝒆𝒉𝒔𝒕 𝒅𝒖 𝒎𝒊𝒕 𝒎𝒊𝒓 𝒆𝒊𝒏 𝑬𝒊𝒔 𝒆𝒔𝒔𝒆𝒏?

Was bei Jonathan und Emma als Kindheitsfreundschaft auf Borkum begann, entwickelt sich über 21 Jahre zu einer tiefen Verbundenheit. Getrennt durch Studium und verschiedene Lebenswege nehmen sie ihr Ritual aus Kindheitstagen wieder auf und schreiben sich Briefe. Während Jonathans Leben geordnet verläuft, fühlt Emma sich in ihrem vermeintlichen Traumjob als Journalistin immer unglücklicher. Bis das Schicksal eingreift.

Jonathan, von Krebs betroffen, kämpft im Ruhrgebiet um sein Leben. Emmas Rückkehr bringt Licht in seine dunkelsten Stunden, während sie um ihre Zukunft ringt. Als Emma schließlich nach Borkum zurückkehrt, um Jonathans Lieblingsorte zu besuchen, entdeckt sie etwas tief in sich Verborgenes, das sie eigentlich schon immer wusste.

»Zwischen den Zeilen passiert das Leben« ist mehr als nur eine Geschichte über Liebe und Verlust. Es ist ein bewegendes Plädoyer für die Suche nach sich selbst, den Mut zum Neuanfang und die Erkenntnis, dass das Leben oft dort geschieht, wo wir es am wenigsten erwarten.

𝐁𝐮𝐜𝐡𝐭𝐢𝐩𝐩 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐨𝐜𝐡𝐞: 𝑫𝒊𝒆 𝑯𝒆𝒊𝒏𝒛𝒆𝒍𝒎ä𝒏𝒏𝒌𝒆𝒔 – 𝑨𝒖𝒇 𝑨𝒃𝒆𝒏𝒕𝒆𝒖𝒆𝒓 𝒊𝒎 𝑹𝒖𝒉𝒓𝒈𝒆𝒃𝒊𝒆𝒕

Was die Heinzelmännkes auf Abenteuer im Ruhrgebiet erleben, ist einerseits aufmunternd und erfrischend, andererseits auch ein wenig tragisch. Denn welcher Auswärtige würde sich in den verzwickten Eigenheiten der Region bewegen können, ohne Fehler zu machen? – Nicht einer. Und genauso ergeht es den Heinze.

Sie lassen das Wasser des Baldeneysees ab, ohne ahnen zu können, dass sie damit dem Essener Süden voll in die Hände spielen, der nichts lieber hätte, als dass „die aus dem Norden“ keinen Grund mehr hätten, bei ihnen einzufallen.

Weiter haben sie:

– die Gesamtschule Wanne-Eickel von Drogenhändlern befreit:

– Oberhausen entschuldet;

– in Witten den Hundekot entfernt;

– in Gelsenkirchen für die Ansiedlung von Elon Musk gesorgt;

– Bottrop demokratisiert;

– Duisburg die David-Skulptur vors Rathaus gesetzt;

– das Dortmunder U freigesprengt

und mehr!

𝐁𝐮𝐜𝐡𝐭𝐢𝐩𝐩 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐨𝐜𝐡𝐞: Louise Penny – Ein sicheres Zuhause

𝐃𝐞𝐫 𝟏𝟖. 𝐅𝐚𝐥𝐥 𝐟ü𝐫 𝐆𝐚𝐦𝐚𝐜𝐡𝐞

Nach einem harten Winter erwacht Three Pines zu neuem Leben. Während die Dorfbewohner Vorbereitungen für einen ganz besonderen Gedenktag treffen, machen sich Chief Inspector Armand Gamache und Jean-Guy Beauvoir zunehmend Sorgen: Ein junger Mann und seine Schwester sind nach Three Pines zurückgekehrt. Als die Ermittler sie kennengelernt haben, waren Fiona und Samuel noch Kinder. Ihre Mutter war ermordet worden, an einem trostlosen Novembermorgen am Ufer eines gottverlassenen Sees. Es war der erste gemeinsame Fall der Ermittler. Was wollen die Geschwister Jahre später in Three Pines? Während Gamache versucht, Antworten zu finden, wird der 160 Jahre alte Brief eines Steinmetzes entdeckt. Darin beschreibt der Mann, wie ihn die Angst überkam, als er im Dorf eine Dachkammer zumauerte. Die Bewohner von Three Pines finden den Raum und beschließen, ihn zu öffnen. Gamache merkt bald, dass mehr darin steckt, als man auf den ersten Blick sieht. Durch die Enthüllung betritt ein alter Feind ihre Welt und bedroht, was Gamache am meisten bedeutet: sein Zuhause.

Buchtipp der Woche: „ruh“ von Şehnaz Dost

ZUR AUTORIN
Şehnaz Dost hat Germanistik, Komparatistik und Medienkulturanalyse studiert. 2019 belegte sie den ersten Platz beim Förderpreis der Kölner Literaturtage, 2020 war sie Stipendiatin der Autor*innenwerkstatt Prosa im Literarischen Colloquium Berlin. Ihre Prosa ist in den Zeitschriften Literarische Diverse und Yallah Salon sowie im Podcast Let’s call it a Comeback erschienen. ruh ist ihr erster Roman.
Aus dem Buch
»Meine Urgroßmutter war eine Gelehrte. Sie konnte nicht lesen, aber sie war eine Gelehrte. Sie sagte immer, man darf nicht die Sterne zählen. Sie starb eine Woche bevor ich auf die Welt kam.«
»Er zündet sich noch eine Zigarette an und spürt, wie tief die Scham sitzt. Eine Übelkeit in seinem Magen wie damals, als Nurcihan dem Kippenbaum auf die Schliche kam. Wie damals, als er mit einem halb fertig gestochenen Tattoo nach Hause kam, Gül es mit einem neutralen ›sieht schön aus‹ zur Kenntnis nahm, ihm einen maximal flüchtigen Kuss auf die Wange gab und zum Schlafengehen in Ekins Zimmer verschwand, ihn im Flur zurückließ.
Wie damals, als im Dorf Selkans Hochzeit gefeiert wurde und er sich für seine abla hätte freuen sollen, es aber nicht tat, weil sie weggehen würde. Wie damals, als der Spittel ihn eines aggressiven Gemüts und weiterer rassistisch besetzter Attribute beschuldigte, obwohl die Wahrheit groß wie ein Berg mit ihnen im Raum saß. Groß wie ein Berg, aber eben auch genauso stumm. Sprachlos, wortlos fütterte die Scham sich selbst.«

Buchtipp der Woche: „Der Sohn des Friseurs“ von Gerbrand Bakker

Simon, Mitte vierzig, führt ein ruhiges Leben. Wie bereits sein Vater und Großvater ist er Friseur. Er möchte nicht unbedingt zu viele Kunden, und wenn er mal einen Espresso braucht, dann geht er rasch in seine Wohnung über dem Salon. Zwei Poster von Schwimmern an der Wand erinnern an seine Jugendhelden, und dreimal die Woche zieht er selbst Bahnen – Simon mag seinen unaufgeregten Alltag und wenn er zwischendurch eine Strähne Einsamkeit an sich entdeckt, dann stört ihn das nicht weiter.

Als einer der Stammkunden, ein Schriftsteller, sich für die Geschichte seines Vaters interessiert, wird auch Simon neugierig. Er hatte den Vater nie kennengelernt, weil dieser, wie es hieß, 1977 bei einem Flugzeugunglück auf Teneriffa ums Leben gekommen war. Aber warum weiß Simon eigentlich so wenig darüber? Und noch etwas anderes treibt ihn um: Als Simon seiner Mutter beim Schwimmunterricht für Jugendliche hilft, lernt er den stummen Igor kennen – und verliebt sich in ihn.

In überraschenden Wendungen erzählt Bakker von einem Mann, dessen Leben wider seinen Willen Fahrt aufnimmt. Der Sohn des Friseurs ist ein berührender Roman über Sehnsucht, das Bedürfnis nach Nähe und die Notwendigkeit, die Grenzen des Bekannten zu durchbrechen.

Buchtipp der Woche: „Der Stich“ von Thilo Winter

Quito Mantezza kann es nicht fassen, als ihm das Stipendium am College in Key West, Florida, fristlos gestrichen wird. Jemand scheint verhindern zu wollen, dass sich der Biologiestudent gegen Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Moskitos einsetzt.

Er klagt gegen die Kündigung und muss miterleben, wie sein Anwalt im Gerichtssaal tot zusammenbricht. Als Augenblicke später auch die Richterin ohnmächtig wird, bricht Panik im Justizgebäude aus. Während die Behörden noch rätseln, was die Ursache für die Todesfälle ist, gelingt es Quito herauszufinden, was wirklich hinter der rätselhaften Seuche steckt: der Stich einer bislang unbekannten Mückenart …