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Buchtipp der Woche: ๐—ญ๐˜„๐—ถ๐˜€๐—ฐ๐—ต๐—ฒ๐—ป ๐—ฑ๐—ฒ๐—ป ๐—ญ๐—ฒ๐—ถ๐—น๐—ฒ๐—ป ๐—ฝ๐—ฎ๐˜€๐˜€๐—ถ๐—ฒ๐—ฟ๐˜ ๐—ฑ๐—ฎ๐˜€ ๐—Ÿ๐—ฒ๐—ฏ๐—ฒ๐—ป

von ๐™Ž๐™–๐™ง๐™–๐™ ๐™’๐™š๐™—๐™š๐™ง

Ein wunderbares Buch aus dem Kopfreisen Verlag, dem Verlag des Monats April

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Was bei Jonathan und Emma als Kindheitsfreundschaft auf Borkum begann, entwickelt sich รผber 21 Jahre zu einer tiefen Verbundenheit. Getrennt durch Studium und verschiedene Lebenswege nehmen sie ihr Ritual aus Kindheitstagen wieder auf und schreiben sich Briefe. Wรคhrend Jonathans Leben geordnet verlรคuft, fรผhlt Emma sich in ihrem vermeintlichen Traumjob als Journalistin immer unglรผcklicher. Bis das Schicksal eingreift.

Jonathan, von Krebs betroffen, kรคmpft im Ruhrgebiet um sein Leben. Emmas Rรผckkehr bringt Licht in seine dunkelsten Stunden, wรคhrend sie um ihre Zukunft ringt. Als Emma schlieรŸlich nach Borkum zurรผckkehrt, um Jonathans Lieblingsorte zu besuchen, entdeckt sie etwas tief in sich Verborgenes, das sie eigentlich schon immer wusste.

ยปZwischen den Zeilen passiert das Lebenยซ ist mehr als nur eine Geschichte รผber Liebe und Verlust. Es ist ein bewegendes Plรคdoyer fรผr die Suche nach sich selbst, den Mut zum Neuanfang und die Erkenntnis, dass das Leben oft dort geschieht, wo wir es am wenigsten erwarten.

Buchtipp der Woche: „ruh“ von ลžehnaz Dost

ZUR AUTORIN
ลžehnaz Dost hat Germanistik, Komparatistik und Medienkulturanalyse studiert. 2019 belegte sie den ersten Platz beim Fรถrderpreis der Kรถlner Literaturtage, 2020 war sie Stipendiatin der Autor*innenwerkstatt Prosa im Literarischen Colloquium Berlin. Ihre Prosa ist in den Zeitschriften Literarische Diverse und Yallah Salon sowie im Podcast Letโ€™s call it a Comeback erschienen. ruh ist ihr erster Roman.
Aus dem Buch
ยปMeine UrgroรŸmutter war eine Gelehrte. Sie konnte nicht lesen, aber sie war eine Gelehrte. Sie sagte immer, man darf nicht die Sterne zaฬˆhlen. Sie starb eine Woche bevor ich auf die Welt kam.ยซ
ยปEr zuฬˆndet sich noch eine Zigarette an und spuฬˆrt, wie tief die Scham sitzt. Eine Uฬˆbelkeit in seinem Magen wie damals, als Nurcihan dem Kippenbaum auf die Schliche kam. Wie damals, als er mit einem halb fertig gestochenen Tattoo nach Hause kam, Guฬˆl es mit einem neutralen โ€บsieht schoฬˆn ausโ€น zur Kenntnis nahm, ihm einen maximal fluฬˆchtigen Kuss auf die Wange gab und zum Schlafengehen in Ekins Zimmer verschwand, ihn im Flur zuruฬˆcklieรŸ.
Wie damals, als im Dorf Selkans Hochzeit gefeiert wurde und er sich fuฬˆr seine abla haฬˆtte freuen sollen, es aber nicht tat, weil sie weggehen wuฬˆrde. Wie damals, als der Spittel ihn eines aggressiven Gemuฬˆts und weiterer rassistisch besetzter Attribute beschuldigte, obwohl die Wahrheit groรŸ wie ein Berg mit ihnen im Raum saรŸ. GroรŸ wie ein Berg, aber eben auch genauso stumm. Sprachlos, wortlos fuฬˆtterte die Scham sich selbst.ยซ